Traum, 1924

 Traum, 1924 Öl/Lw 92X156cm


Das Traummotiv
Wie auf den ersten Blick ersichtlich, handelt es sich bei dem Gemälde >Traum
Diaphaner Kubismus
Der kristallinische, transparente Kubismus, den Hermann Sohn im >Traum
Zeitliches
Wie andere Kubisten, - bekannt ist hierfür Marcel Duchamps >Nu descendant un escalier
Zum Erhabenen
Vorherrschende kubische Form ist die Pyramide, was nicht nur formaler Einfluß der Dreieckskompositionen seines Lehrers Hölzel ist. Auf den von der Erde aus unsichtbaren, unerreichbaren, in die Wolken ragenden Gipfel des Berges im Hintergrund sind alle anderen, oft wiederum pyramidalen Bildelemente ausgerichtet: Extremitäten und Brüste der Träumenden, Tuch, Pflanzen, Architektur. - Der Berg symbolisiert seit altersher den Aufstieg des Gedanken vom Körperlichen zum Unkörperlichen, das Transzendieren vom Tierhaft-Erdgebundenen zum Sublim-Geistigen.

Ironie
Innerlichkeit und Autonomie sind die Wesenszüge des Genies, die es zur Einsamkeit bestimmen und es damit schließlich immer wieder auf sich selbst zurückwerfen. Will man - was möglicherweise überinterpretiert sein mag - die Lage der Hand der vollkommen einsam Vor-Sich-Hinträumenden als sexuellen Habitus der Selbstbefriedigung auslegen, so thematisiert Hermann Sohn mit dieser Geste die tragische und gerade für die deutsche Geistesgeschichte bezeichnende, wenn auch nicht unreflektierte, Gefahr einer in weltlosen und narzißtischen Subjektivismus mündenden Autonomie, der In-Sich-Selbst-Verfallenheit eines asozialen "art pour l'art".

Pantheismus und Panerotik
Im >TraumTraumTraum

Unterschrift

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